BFW Mitteldeutschland fordert in Sachsen klare Prioritäten in Zeiten knapper Kassen: Wohnraumförderung umfassend absichern – Wohneigentum nicht vernachlässigen

Dresden, 04.04.2025. Der BFW Landesverband Mitteldeutschland e.V. fordert hinsichtlich des Haushaltsentwurfes in Sachsen klare Prioritäten. Die Einigung der sächsischen Staatsregierung auf einen neuen Doppelhaushalt 2025/2026 wirft für die Wohnraumförderung zentrale Fragen auf. Zwar bleibt die soziale Wohnraumförderung laut Ministerium auf vergleichbarem Niveau erhalten – gleichzeitig aber werden Programme zur Wohnraumanpassung und zum Wohneigentumserwerb erheblich gekürzt. Der BFW Mitteldeutschland warnt: Eine zukunftsorientierte Wohnraumpolitik darf sich nicht auf Einzelbereiche beschränken.
„Der Wohnraumbedarf steigt – in allen Segmenten. Wer jetzt den Rotstift an der falschen Stelle ansetzt, verschärft die Probleme von morgen“, sagt Dr. Ingo Seidemann, Vorstandsvorsitzender des BFW Mitteldeutschland. Der Fortbestand der sozialen Wohnraumförderung sei ein wichtiges Signal, dürfe jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Rückbau, Wohnraumanpassung und insbesondere der Erwerb von Wohneigentum elementare Bestandteile einer integrierten Wohnungspolitik bleiben müssten.

Fördermittel müssen uneingeschränkt fließen – auch für den Eigentumserwerb

Gerade mit Blick auf den demografischen Wandel und die strukturellen Veränderungen in mitteldeutschen Städten ist die Umnutzung und Revitalisierung bestehender Immobilien ein zentrales Instrument, um Leerstand zu begegnen und urbane Lagen aufzuwerten. Die ersatzlose Streichung entsprechender Förderprogramme trifft insbesondere mittelständische Projektentwickler und Bestandshalter, die mit kreativen Konzepten auf komplexe Standortbedingungen reagieren. Hinzu kommt: Durch die massive Kürzung des Programms zur Wohnraumanpassung sowie die Reduzierung der Mittel für den Erwerb von Wohneigentum geraten auch private Haushalte weiter unter Druck – und damit die potenziellen Nutzer und Käufer, auf die viele Projekte ausgerichtet sind.

„Eigentumsförderung ist kein Luxus – sie ist ein Beitrag zur Altersvorsorge, zu sozialer Stabilität und für eine langfristige Wohnraumsicherung“, so Dr. Ingo Seidemann. Wer sie jetzt beschneidet, vergebe Chancen für den Wohnstandort Sachsen.“

Klarer Appell an Landtag und Ministerium

Der BFW Mitteldeutschland appelliert daher an den Sächsischen Landtag, bei der bevorstehenden Verabschiedung des Haushalts Prioritäten so zu setzen, dass Wohnraumpolitik nicht zum Flickenteppich wird. Die Kofinanzierung von Bundesprogrammen wie der Städtebauförderung sei wichtig – jedoch reiche es nicht, sich auf Bundesmittel zu verlassen, während eigene Programme aufgegeben oder drastisch reduziert würden.

Die angekündigte Überarbeitung der Förderrichtlinien im sozialen Wohnungsbau wird vom BFW Mitteldeutschland begrüßt. Dabei sollte jedoch nicht vergessen werden, dass eine ganzheitliche Wohnraumstrategie immer auch Eigentum und Anpassungsmaßnahmen im Blick behalten sollte.

 


Dem BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen als Interessenvertreter der mittelständischen Immobilienwirtschaft gehören derzeit rund 1.600 Mitgliedsunternehmen an. Als Spitzenverband wird der BFW von Landesparlamenten und Bundestag bei branchenrelevanten Gesetzgebungsverfahren angehört. Die Mitgliedsunternehmen stehen für 50 Prozent des Wohnungs- und 30 Prozent des Gewerbeneubaus. Sie prägen damit entscheidend die derzeitigen und die zukünftigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland. Mit einem Wohnungsbestand von 3,1 Millionen Wohnungen verwalten sie einen Anteil von mehr als 14 Prozent des gesamten vermieteten Wohnungsbestandes in der Bundesrepublik. Zudem verwalten die Mitgliedsunternehmen Gewerberäume von ca. 38 Millionen Quadratmetern Nutzfläche. Der BFW Landesverband Mitteldeutschland e. V. vertritt Immobilienunternehmen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Er versteht sich als Branchenverband seiner überwiegend mittelständischen Bauträger, Projektentwickler, Bestandshalter und Immobiliendienstleister.

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