Dresden, 31.05.2022. Der BFW Landesverband Mitteldeutschland e.V. übt deutliche Kritik an dem Beschluss der sächsischen Landesregierung zur Einführung einer Mietpreisbremse in Leipzig und Dresden. „Die beiden Metropolen brauchen neue Wohnungen, es müssen Anreize zum Bauen geschaffen werden. Die Mietpreisbremse dagegen ist ein Stoppschild für Investitionen. Kein Investor erstellt oder kauft eine Immobilie mit bereits vorprogrammiert eingefrorenen Mieten“, sagt Frank Müller, Vorstandsvorsitzender BFW Mitteldeutschland e.V.
Der BFW Landesverband Mitteldeutschland befürchtet auch Auswirkungen der Mietpreisbremse auf Projekte der sozialen Mietwohnraumförderung. Wohnungen, die in den kommenden Jahren aus der Bindung fallen, können noch langsamer als bisher an die Marktmiete herangeführt werden. „Dies wird in vielen Fällen zwangsläufig zur Unwirtschaftlichkeit der Bestände führen“, so Frank Müller. „Nur wenn auch Bestandsmieten bei Weitervermietung relativ marktkonform angepasst werden können, investieren Markteilnehmer in Instandhaltung und Sanierung, um Wohnen bezahlbar, energieeffizient und generationengerecht zu gestalten.“
Aus Sicht des Verbandes ist es sinnvoll, wenn die Landespolitik den Dialog mit der gesamten mittelständigen Immobilienwirtschaft für Sachsen sucht und Kritikpunkte wissenschaftlich und juristisch evaluiert. Frank Müller: „Staatliche Eingriffe zu Lasten der Immobilienwirtschaft erschaffen stattdessen das größte Investitionshemmnis für privates Kapital: Rechtsunsicherheit und damit immer weniger Investments in den dringend so erforderlichen Wohnungsneubau.“
Eine ausführliche Stellungnahme des BFW Landesverband Mitteldeutschland zum Entwurf der Sächsischen Mietpreisbegrenzungs-Verordnung ist als Anlage beigefügt.
Dem BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen als Interessenvertreter der mittelständischen Immobilienwirtschaft gehören derzeit rund 1.600 Mitgliedsunternehmen an. Als Spitzenverband wird der BFW von Landesparlamenten und Bundestag bei branchenrelevanten Gesetzgebungsverfahren angehört. Die Mitgliedsunternehmen stehen für 50 Prozent des Wohnungs- und 30 Prozent des Gewerbeneubaus. Sie prägen damit entscheidend die derzeitigen und die zukünftigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland. Mit einem Wohnungsbestand von 3,1 Millionen Wohnungen verwalten sie einen Anteil von mehr als 14 Prozent des gesamten vermieteten Wohnungsbestandes in der Bundesrepublik. Zudem verwalten die Mitgliedsunternehmen Gewerberäume von etwa 38 Millionen Quadratmetern Nutzfläche. Der BFW Landesverband Mitteldeutschland e. V. vertritt Immobilienunternehmen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Er versteht sich als Branchenverband seiner überwiegend mittelständischen Bauträger, Projektentwickler, Bestandshalter und Immobiliendienstleister.