Berlin, 20.04.2022 Enttäuscht, aber nicht überrascht zeigt sich der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen über den erneuten kurzfristigen Stopp der Neubauförderung. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat die Neuauflage der Förderung für effiziente Neubauten nach EH40 Standard am gleichen Tag wieder eingestellt. „Der erneute KfW-Förderstopp nach nur wenigen Stunden zeigt den großen Bedarf an Fördermaßnahmen und es zeigt auch, dass die Aufstockung mit 1 Milliarde Euro keine echte Lösung war“, erklärt BFW Präsident Andreas Ibel in Berlin.
„Das ist ein Debakel mit Ansage. Diejenigen, die effizient bauen wollen, werden verprellt, erneut wird die Branche in Unklarheit gelassen. Und das in diesen Zeiten, wo der Wohnraumbedarf größer denn je ist“, kritisiert Ibel.
„Das neue Förderprogramm der KfW für die Effizienzhaus-Stufe 40 mit Qualitätssiegel soll morgen beginnen, aber mit wieviel Mitteln diese Förderung ausgestattet sein soll, bleibt unbekannt. So kann kein Vertrauen wiedergewonnen werden, das der plötzliche Stopp zerstört hat. Unsere Branche braucht vor allem Planungssicherheit. Und die kann es nur bei transparenten Rahmenbedingungen geben. Wir fordern Minister Habeck auf, Klarheit zu schaffen“, so Ibel.
Am 24. Januar waren alle Programme der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) noch vor der ursprünglichen Frist gestoppt worden. Erst Anfang April hatte das zuständige Bundeswirtschaftsministerium die Wiederaufnahme der Neubauförderung für den 20. April angekündigt. Trotz erheblich verschlechterter Förderbedingungen war das Gesamtbudget innerhalb von Stunden aufgebraucht. Ab morgen können Anträge für die Neubauförderung auf die Effizienzhaus-Stufe 40 mit Nachhaltigkeits-Klasse gestellt werde. Voraussetzung hierfür ist das Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude“. Details zur Umsetzung sind noch nicht bekannt.
Dem BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen als Interessenvertreter der mittelständischen Immobilienwirtschaft gehören derzeit rund 1.600 Mitgliedsunternehmen an. Als Spitzenverband wird der BFW von Landesparlamenten und Bundestag bei branchenrelevanten Gesetzgebungsverfahren angehört. Die Mitgliedsunternehmen stehen für 50 Prozent des Wohnungs- und 30 Prozent des Gewerbeneubaus. Sie prägen damit entscheidend die derzeitigen und die zukünftigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland. Mit einem Wohnungsbestand von 3,1 Millionen Wohnungen verwalten sie einen Anteil von mehr als 14 Prozent des gesamten vermieteten Wohnungsbestandes in der Bundesrepublik. Zudem verwalten die Mitgliedsunternehmen Gewerberäume von ca. 38 Millionen Quadratmetern Nutzfläche.