Förderstopp bei Neubauten
BFW: Um Vertrauen wieder herzustellen, braucht es mehr

Berlin, 01.02.2022. Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen zeigt sich enttäuscht über die aktuellen Entscheidungen der Bundesregierung zur Neubauförderung: „Dass bis zum 24. Januar gestellte Anträge noch bearbeitet und beschieden werden, ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Warum die ursprünglich kommunizierte Frist willkürlich verkürzt wird, bleibt ein großes Problem. Das halbherzige Weiterführen von einzelnen Förderprogrammen ist und bleibt ein Desaster. Eine ganze Branche wird im Regen stehengelassen. Und gleichzeitig sollen mehr klimaschonende Wohnungen gebaut werden. Das geht nicht!“, erklärte BFW-Präsident Andreas Ibel in Berlin zu den jüngsten Entscheidungen der Bundesregierung zum Stopp der Förderinstrumente für den Neubau.

 „Wo ist die Strategie der Bundesregierung, wie Klimaschutz im Gebäudebereich funktionieren soll? Wo ist die Strategie, durch die 400.000 neue Wohnungen pro Jahr gebaut werden? Wir können nicht warten, bis neue Ideen entwickelt und neue Systeme erarbeitet worden sind. Bis dahin stehen die Baukräne still.  

Dabei wäre es ein Leichtes gewesen, die bestehende Förderung fortzusetzen. Mit den KfW-EE-Standards gibt es sogar etablierte Standards, die auf den Co2-Austausch fokussieren, so wie es im Koalitionsvertrag festgeschrieben ist. Das Rad muss nicht neu erfunden werden“, erklärte der BFW-Präsident weiter.

„Das Vertrauen der Immobilienwirtschaft in die neue Bundesregierung ist schon in den ersten 100 Tagen schwer erschüttert. Um dieses wieder herzustellen, braucht es weit mehr, als gestellte Anträge zu bearbeiten und ein bisschen Förderkosmetik“, so BFW-Präsident Ibel.

 

Dem BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen als Interessenvertreter der mittelständischen Immobilienwirtschaft gehören derzeit rund 1.600 Mitgliedsunternehmen an. Als Spitzenverband wird der BFW von Landesparlamenten und Bundestag bei branchenrelevanten Gesetzgebungsverfahren angehört. Die Mitgliedsunternehmen stehen für 50 Prozent des Wohnungs- und 30 Prozent des Gewerbeneubaus. Sie prägen damit entscheidend die derzeitigen und die zukünftigen Lebens- und Arbeitsbedingungen in Deutschland. Mit einem Wohnungsbestand von 3,1 Millionen Wohnungen verwalten sie einen Anteil von mehr als 14 Prozent des gesamten vermieteten Wohnungsbestandes in der Bundesrepublik. Zudem verwalten die Mitgliedsunternehmen Gewerberäume von ca. 38 Millionen Quadratmetern Nutzfläche.

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