„Vor dem bezahlbaren Wohnen steht das bezahlbare Bauen. Alle erforderlichen Maßnahmen sind bereits in zahlreichen Gremien analysiert worden. Diese gehen aber immer wieder im Streit zwischen den Ministerien, Bund, Länder und Kommunen unter“, mahnte BFW-Präsident Andreas Ibel heute in seiner Eröffnungsrede des BFW Deutschen Immobilien Kongresses in Berlin.
„Statt Haltung und Führung sehen wir vielerorts nur Zögern, Zaudern oder abenteuerliche Vorschläge, mit denen keine einzige bezahlbare Wohnung geschaffen wird!“
„Die Wohnungsfrage ist nicht nur eine soziale, sondern eine existenzielle Frage. Trotzdem hat die Politik keinen verbindlichen Masterplan. Wie passt das zusammen?“ fragte Ibel vor rund 400 Experten aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung. „Bei unseren oftmals inhabergeführten Mitgliedsunternehmen ist der Kampf für neue Wohnungen jedenfalls Chefsache. Der Mittelstand hat vor 20 Jahren gebaut, als die Kommunen ihre Bestände verkauft haben; er baut heute trotz Widerständen von allen Seiten und er wird auch in 20 Jahren noch bauen, wenn alle internationalen Fonds das Land längst wieder verlassen haben.“
Mit Blick auf die Enteignungsdebatten in Berlin forderte der am Vormittag einstimmig wiedergewählte Verbandspräsident ein „klares Bekenntnis der Parteien zur sozialen Marktwirtschaft und dem über 70 Jahre entwickelten Schutz der Mieter durch Mietrecht und Mieterbund.“
Kramp-Karrenbauer: „Bezahlbarer Wohnraum ist eine zentrale Zukunftsfrage“
Die CDU Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer betonte in ihrem Grußwort gegenüber der mittelständischen Immobilienunternehmen: „Die Frage bezahlbaren Wohnraums ist eine zentrale Zukunftsfrage für uns. Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung der politischen Akteure gemeinsam mit der Immobilienbranche notwendig. Die CDU will die schwierige Wohnungssituation in unserem Land im Sinne der Sozialen Marktwirtschaft mit den Mitteln des Marktes beheben.“
BFW-Umfrage: Rahmenbedingungen für Neubau weiter verschlechtert
Das Programm des Deutschen Immobilien Kongresses spiegelte die Herausforderungen, denen die mittelständische Immobilienwirtschaft täglich ausgesetzt sind: Stetig steigende Baukosten, ein zunehmend überreguliertes Mietrecht, veränderte Anforderungen über das reine Gebäude hinaus und immer weniger ausgewiesenes Bauland zu immer höheren Preisen.
In der neuesten Konjunkturumfrage des Verbandes hatten 70% der befragten Mitgliedsunternehmen angegeben, dass sich die Rahmenbedingungen im vergangenen Jahr weiter verschlechtert haben. Die mittelständischen Mitgliedsunternehmen des BFW sind für rund 50% des Wohnungs- und 30% des Gewerbeneubaus verantwortlich.
Parallel zum Hauptprogramm des DIK fand erstmals das Digitalforum „Start me up!“ in Kooperation mit der „IVV – Immobilien vermieten und verwalten“ statt. Hier trafen mittelständische Immobilienunternehmen auf Start-ups und PropTechs, um Möglichkeiten einer Zusammenarbeit auszuloten.
Der BFW Deutsche Immobilien Kongress 2019 wurde zum zweiten Mal von der DZ HYP als Premiumpartnerin präsentiert. Die DZ HYP ist eine führende Immobilienbank in Deutschland, die umfassende Lösungen für gewerbliche, wohnwirtschaftliche, kommunale und private Finanzierungsvorhaben anbietet.
BFW-Präsident und Vorstand einstimmig im Amt bestätigt
Im Rahmen des BFW Deutschen Immobilien Kongresses trat auch die Mitgliederversammlung des BFW zusammen. Andreas Ibel wurde von der Mitgliederversammlung einstimmig für weitere drei Jahre als BFW-Präsident des Bundesverbandes bestätigt. Auch die Vize-Präsidenten Dr. Christian Kube und Frank Vierkötter sowie Schatzmeister Dirk Salewski wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Mit Christian Bretthauer aus dem Landesverband Bayern wird es künftig einen dritten Vizepräsidenten geben.
Die Vorstandsmitglieder des Bundesverbandes Anett Barsch, Andreas Eisele, Ivonne Kutzner, Uwe Kraft, Karl-Heinz Maerzke, Christian Manke und Karl Strenger wurden ebenfalls in ihren Ämtern bestätigt. Neu in den Vorstand gewählt wurde Michael Henninger aus dem BFW Landesverband Rheinland-Pfalz/Hessen/Saarland. Dieser folgt Dr. Walter Winkelmann nach, der nicht mehr zur Wahl antrat.
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