Wie kann die Kommunikation zwischen Bauträger und Verwaltern verbessert werden? Was muss die Politik tun, um praxisnahe Rahmenbedingungen für das Bauträger-Vertragsrecht zu schaffen? Wie kann ein starker Kreditfinanzier optimal unterstützen? Über diese und weitere Fragen diskutierten rund fünfzig Vertreter der Immobilienbranche gestern beim ersten Bauträger-Verwalter-Dialog des BFW in Dresden.
Dieser Dialog ermöglichte einen fachübergreifenden Erfahrungsaustausch, zunächst in Best Practice Beispielen, Vorträgen und einer Diskussionsrunde, später in individuellen Gesprächen. Dabei waren die Herausforderungen von der Projektentwicklung über die Abnahme bis zum sogenannten Gewährleistungsmanagement große Themen zwischen den anwesenden Bauträgern, die die Wohnungen bauen oder sanieren, und den Verwaltern, die die Wohnungen für die späteren Eigentümer betreuen.
„Es ist neues Veranstaltungsformat, in dem die Herausforderungen in der Praxis aufgezeigt und aber eben zugleich auch Lösungen sowie Handlungsempfehlungen für die Region Dresden diskutiert wurden“, sagt Frank Müller, Vorsitzender des BFW Landesverbandes Mitteldeutschland e.V. und selbst geschäftsführender Gesellschafter der R&M GmbH Real Estate Management, einem Immobilienkomplettdienstleister mit einer Immobilienverwaltung. Dies sei eine gute Basis, um die Kommunikation zwischen den Bauträgern und Verwaltern zu verbessern und so die gemeinsame Arbeit planmäßig und effizienter zu gestalten. „Für Eigentümer von Eigentumswohnungen ist es immer von Vorteil, wenn die Anlagen besser geplant und die Zusammenarbeit rechtzeitig eng und reibungslos abläuft.“
Die Veranstaltung fand in den Räumen des DKB-Standortes, Wilsdruffer Straße, in Dresden statt. „Wer baut, saniert und Immobilien verwaltet, braucht auch einen starken Bank-Partner vor Ort“, sagt Carmen Mörbe, Standort-Leiterin Dresden der Deutschen Kreditbank AG (DKB). „In Dresden gibt es eine hohe Nachfrage nach Wohnraum und es wird kräftig gebaut.“ Dies unterlegen auch Zahlen der Kommunalen Statistikstelle Dresden. Demnach wurden allein in 2017 in der Landeshauptstadt insgesamt 4.596 Wohnungen fertig gestellt und für insgesamt 7.740 Wohnungen Baugenehmigungen erteilt.
Ohne verlässliche rechtliche und vor allem praxisnahe Rahmenbedingungen von Seiten der Politik wird dieses hohe Niveau aber kaum zu halten sind, verdeutlichte die abschließende Diskussion. So gibt es im Bauträger-Vertragsrecht aktuell zum Beispiel keinerlei besondere Regelung, wie das durch die Bauträger fertig gestellte sogenannte Gemeinschaftseigentum bei Wohnungseigentumsanlagen durch die Verwalter und Eigentümer abgenommen werden muss, ohne dass Verjährungsfristen gefährdet sind. Dies führt in der Praxis seit vielen Jahren zu erheblicher Rechtsunsicherheit und demzufolge auch (unnötigem) Streitpotenzial.
Der BFW Bauträger-Verwalter-Dialog ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des DKB Standortes Dresden mit dem BFW Bundesverband und dem BFW Landesverband Mitteldeutschland.