Der 1. Mitteldeutsche Bauträgertag am 12. April 2018 in Dresden war eine gelungene Premiere. Der Fachkongress wurde durch den BFW Landesverband Mitteldeutschland e.V. organisiert. Zu dem speziell an Bauträger, Baubetreuer und Projektentwickler aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gerichteten Fachkongress waren rund 130 Personen anwesend. Sie informierten sich in zwei Fachforen über die Branche betreffende Fachthemen. In der Podiumsdiskussion am Ende der Fachtagung diskutierten Politiker, Rechtsanwälte und ein Unternehmer über das kooperative Baulandmodell in Mitteldeutschland.
„Wie muss ich bauen, um den aktuell gesetzlich geforderten Schallschutz in meinen mehrgeschossigen Wohngebäuden einzuhalten?“, „Es gibt Fördermöglichkeiten von der KfW und den Förderbanken in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Aber welche und wie kann ich diese nutzen?“ Antworten auf diese und weitere Fragen fanden Geschäftsführer, Projektleiter und Mitarbeiter der privaten Wohnungs- und Immobilienwirtschaft beim 1. Mitteldeutschen Bauträgertag im Quality Hotel Plaza Dresden. Der Vorstand und die Geschäftsführung des BFW Landesverbandes Mitteldeutschland e.V. sind mit der Resonanz der Fachtagung zufrieden.
„Unsere Bauträger haben sich ja regional organisiert und der Bauträgertag hat gezeigt, dass wir in Mitteldeutschland eine solche Plattform benötigen – einerseits aus der Sicht der Wissensvermittlung und aus der Sicht neuer Entwicklungen, andererseits zum Netzwerken. Ich denke, dass wir gesehen haben, anhand des großen Interesses, dass wir auch in Zukunft so ein Format brauchen und dies auf alle Fälle fortführen“, sagt Frank Müller, Vorsitzender des BFW Landesverband Mitteldeutschland e.V.
Podiumsdiskussion zu kooperativen Baulandmodellen
Die abschließende Podiumsdiskussion stand unter dem Thema „Rahmenbedingungen für den Wohnungsneubau – Ist das Modell der kooperativen Baulandentwicklung für Mitteldeutschland zukunftsfähig?“. Moderiert wurde sie von Rechtsanwalt Bernd Morgenroth (Kanzlei BSKP, Dresden). Podiumsgäste waren Stefan Szuggat, Amtsleiter Stadtplanungsamt Dresden, Paul Börsch, Amtsleiter Stadtplanungsamt Erfurt, Rechtsanwalt Dr. Frank-Florian Seifert aus Berlin (Kanzlei GSK Stockmann, Rechtsanwälte Steuerberater, Berlin), Christian Gräff, Sprecher für Bauen und Wohnen der CDU Fraktion des Abgeordnetenhauses von Berlin, und Thomas Cromm, Vorstand der Revitalis Real Estate AG aus Hamburg. Die Gäste waren sich einig, dass kooperative Baulandmodelle es Investoren nicht einfacher machen, dass aber andererseits auch soziale Wohnungen benötigt werden. Sowohl in Dresden als auch in Erfurt gibt es aktuell Überlegungen, Bauträger und Investoren bei Neubauten zum geförderten Mietwohnungsbau zu verpflichten.
Unternehmer Thomas Cromm resümierte sein Firmenengagement in Berlin und sagte: „Wir bekommen Berlin nicht mehr gerechnet“. Auch in Dresden würde die Revitalis Real Estate AG die Sozialwohnungen nur auf Druck des Stadtrates bauen, weil das Unternehmen das Grundstück am Altmarkt sonst nicht hätte kaufen können. „Es ist ja nicht unser Ansinnen gegen das Bauen zu arbeiten, sondern gemeinsam einen Weg zu finden, um sozialen Wohnraum zu schaffen“, sagte Stefan Szuggat. Der in Dresden bereits begonnene Weg des „Runden Tisches Wohnen“ solle fortgesetzt und somit ein Dialog zwischen Bauherren und Politik geschaffen werden. Paul Börsch betonte für die Landeshauptstadt Erfurt, ein Modell werde sicher kommen. Um aber auch weiterhin einen Investitionsanreiz zu schaffen, bedürfe es auch einer entsprechenden Förderquote des Freistaates Thüringen und der genauen Überlegung, wie die Durchmischung zwischen sozial geförderten Wohnungen und nicht gefördertem Wohnraum aussieht, „ohne das Baugeschehen zu überfordern“. Er fügt hinzu: „Im Grunde genommen geht es ja um den sozialen Frieden in den Städten.“