Erfurt braucht dringend neue Wohnungen, die auch durch Bauträger und Investoren des freien Wohnungs- und Immobilienwirtschaft geschaffen werden. Um den Wohnungsneubau sowie die Baugenehmigungsverfahren zu beschleunigen, trifft sich Arbeitskreis „Stadtgestalter Erfurt“ des BFW Landesverbandes Mitteldeutschland e.V. deshalb regelmäßig mit den politisch Verantwortlichen, so Oberbürgermeister Andreas Bausewein.
Das ist ein erstes positives Signal
„Die Zusammenarbeit mit dem Beirat für Baukunst und Stadtgestaltung der Landeshauptstadt Erfurt (Gestaltungsbeirat) hat sich seit der vergangenen Sitzung deutlich verbessert. Das ist ein erstes positives Signal“, sagt Sabine Anhöck, Vorsitzende des Arbeitskreises und stellvertretende Vorstandsvorsitzende des BFW Landesverbandes Mitteldeutschland e.V. Auch das Versprechen der städtischen Behörden, mit einem geplanten Software-Update die Prozesse zur Bearbeitung von Bebauungsplänen zu „verschlanken“ und somit zu beschleunigen, wurde durch die Stadtgestalter Erfurt sehr begrüßt.
In der Sitzung wurde auch die Frage aufgeworfen, wie sozialer Wohnungsbau in Erfurt praxisnah und finanzierbar umgesetzt werden kann und soll. „Wir unterstützen die Stadt Erfurt gern bei ihren Vorhaben. Es ist wichtig, dass die freie Immobilienwirtschaft in den Prozess eingebunden wird, um die künftigen Vorgaben letztlich auch wirklich praktisch umsetzen zu können“, sagt Steffen Bieder, Geschäftsführer des BFW Landesverbandes Mitteldeutschland e.V. Die Landeshauptstadt will ein Gutachten in Auftrag geben, um feststellen zu lassen, wie und mit welchem prozentualen Verhältnis der soziale Wohnungsbau den privatwirtschaftlichen Immobilienunternehmen übertragen werden kann. Aktuell ist in Erfurt ein Baulandmodell im Gespräch, das für Neubauten in der Stadt 20 Prozent sozialen Wohnungsbau festschreibt.
Konstruktiver Dialog des BFW-Arbeitskreises „Stadtgestalter Erfurt“ mit Oberbürgermeister Andreas Bausewein
„Der Dialog zu Oberbürgermeister Bausewein, Dezernatsleiter für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr und Liegenschaft, Alexander Hilge, und der Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Stadtplanung, Paul Börsch, ist konstruktiv. Wenn sich der Dialog so weiter fortsetzt, dann wird es sicherlich zu guten Besprechungsergebnissen kommen, die dann auch in der Praxis umsetzbar sind. Wir werden sehen, wie es sich alles entwickelt“, betont Steffen Bieder.
Vom Arbeitskreis „Stadtgestalter Erfurt“ wird in diesem Zusammenhang dringend angemahnt, dass es in Thüringen für diese Wohnungsneubauvorhaben keine Förderung des Freistaats gebe. „Daran muss sich dringend was ändern. Nur mit einer Förderung kann ein Einnahmedefizit, das durch weniger Mieteinnahmen im sozialen Wohnungsbau entsteht, kompensiert werden, ohne dass der Investor quer subventionieren muss und damit höhere Mieten verursacht als sonst üblich“, sagt Steffen Bieder abschließend.
Die nächste Sitzung zwischen dem Arbeitskreis „Stadtgestalter Erfurt“ und Vertretern der Stadt wird im Mai 2018 stattfinden.